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Blicke in unser Vereinsleben... Neben der LVZ berichtete auch die Michel-Rundschau über die Börse vom 27.10.2019 Von der LVZ verausgabte Sondermarke, 25.05.2019
Großtausch und Börse am 24.Februar 2019 im Grimmaer Rathaus Großtausch und Börse am 28.Oktober 2018 im Grimmaer Rathaus Die LVZ war dabei und erstellte einen informativen Bericht Großtausch und Börse am 18.Februar 2018 im Grimmaer Rathaus Die Freunde des Philatelistenvereins Grimma 1887 haben sich im Husarenhof der Muldestadt getroffen, um sich über ihr Hobby auszutauschen. Zudem blickte man auf das 130-jährige Vereinsjubiläum im nächsten Jahr. Über Briefmarken wurde dieses Mal nur am Rande gefachsimpelt. Ansichtskarten aus DDR-Zeiten waren Thema des Abends. Vereinschef Stefan Lehn hatte Monika Krause eingeladen. Ihr Vater, Alfred Hoppe, ist zwar namentlich nicht so bekannt. Wohl aber seine schon erwähnten DDR-Ansichtskarten. „Es sind illustrierte Postkarten, die eigentlich jeder kennt, der in der DDR aufwuchs und lebte, oder sogar in der Hand gehalten beziehungsweise selbst verschickt hat“, zeigte sich die Künstlertochter sicher. In der Tat, beim Blick auf diese Karten werden sofort Urlaubserinnerungen in Ostdeutschland – vornehmlich an der Ostsee – wach. „Das war die Intension meines Vaters, Postkarten zu erstellen, die mal wegkommen vom Fotomotiv und doch viel über die jeweilige Urlaubsregion ausdrücken. Und so sind zwischen 1953 bis Mitte der 80er-Jahre 80 verschiedene Kartenmotive entstanden“, sagte Monika Krause, die ihr väterliches Erbe auch schon in der Grimmaer St. Georgenkapelle nahe der Hospitalschenke der Öffentlichkeit zugänglich machte. Heute, im Zeitalter von E-Mail, SMS und Co. haben Ansichtskarten dieser Art ihren Reiz verloren. „Das ist zwar schade, aber das macht die Werke meines Vaters im gewissen Sinn zum Kulturerbe – ja, das kann man wirklich so sehen. Und deshalb sind diese Karten nur noch etwas für Liebhaber und Sammler“, weiß Krause. Da sie auch Mitglied im Grimmaer Kunstverein, Arbeitsgruppe „Bildnerisches Gestalten“ unter Leitung von Wolfgang Oeconomo ist, kann man sich gut vorstellen, dass sie eine künstlerische Ader vom Vater abbekommen hat. „Ich bin Autodidakt und habe natürlich von meinem Talent profitiert. Deshalb habe ich ähnlich wie mein Vater solche illustrierte Ansichtskarten entworfen und damit die Region Muldental festgehalten. So ist eine Serie mit Motiven rund um Machern, Naunhof und Grimma sowie Trebsen, Bad Lausick, Brandis und Wurzen entstanden. Natürlich ist das für Philatelisten hochinteressant. Denn nach wie vor, so ist sich Lehn sicher, werden noch Postkarten geschrieben und verschickt. Auch wenn sich die Qualität der Briefmarken und deren Motive ebenso verändert haben wie die Qualität des Abstempelns. „War es früher noch eine Ehre, Briefmarken abzustempeln, ist es heute nur noch reiner Kommerz, in der Schnelligkeit und Gewinn zählen. Die Briefmarke ist schon immer ein Spiegelbild der Gesellschaft gewesen. Heute, so würde ich es formulieren, ist sie nicht mehr als ein Gebührenzettel zur Beförderung von Post. Deshalb werden von den meisten Philatelisten nur noch alte Briefmarken gesammelt, die neuen sind aus schon genannten Gründen nicht mehr so interessant“, ließ Lehn aufhorchen. Wir feierten am 15. Oktober 2017 unseren 130. Geburtstag Wir erlebten dieses frohe Ereignis im Grimmaer Rathaussaal mit einer Ausstellung, einem Sonderpostamt, einer Börse, vielen Tauschmöglichkeiten - und es gab einen Sonderstempel zum Tag der Briefmarke. Zeitung und Fernsehen berichteten darüber, siehe Medien. Diese Ganzsache ist leider vergriffen. Festschrift, 56 Seiten, vergriffen |
Rückblick über die Jahre 1887 - 2017 |
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Auch wenn mit der
Versendung von Briefen und Paketen schon vor vielen hundert Jahren
begonnen wurde, bekam die Philatelie ihre Geburtsstunde am 6. Mai
1840: An diesem Tag erschien die erste Briefmarke der Welt, in
Großbritannien die Black Penny (eine 1-Penny-Marke in schwarz).
Eigentlich war die Briefmarke nur eine Gebührenquittung. Durch den
schnellen wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland entstand
natürlich auch ein größer werdendes Postaufkommen, was eine
wachsende Notwendigkeit an Briefmarken mit sich brachte. Im Laufe
ihrer Entwicklung wurde sie zum geschichtlichen Dokument über
Ereignisse, Personen, Einrichtungen und die Entwicklung der Völker.
Nicht nur deshalb wurde sie von immer mehr Menschen gesammelt, die
sich mit Freunden trafen, sich austauschten und schließlich in
Vereinen zusammenschlossen. |
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Am 01. Januar 1877 gründete sich der Internationale
Philatelistenverein Dresden, dessen Mitglied am 21. April 1883 Herr
Reinhold Große, Kanzleisekretär an der Grimmaer Amtshauptmannschaft,
wurde. Am 19. Dezember 1885 wurden zwei weitere Herren aus Grimma
Mitglied: Herr Wilhelm Heinz, Regimentsschreiber, und Herr Karl
Friedrich Max, Organist und 2. Mädchenlehrer (später
Seminaroberlehrer). |
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Am 30. Mai 1887 – und dieses Datum ist für unseren Verein sehr wichtig – eröffnete man in Meinhold's Sälen in Dresden eine Postwertzeichenausstellung. Zur Eröffnung gehörte auch ein Festmahl. Bei die-sem gemeinsamen Essen wurde die Sektion Grimma bekannt gegeben und damit ins Leben gerufen. Damit begann die Zeit des Philatelistenvereins Grimma 1887 e.V. Der erste Vorsitzende der Sektion Grimma war Herr Max, der sich auch außerhalb des Philatelistenvereins mit großem persönlichem und kulturellem Einsatz für die Grimmaer Bürger einsetzte. Einmal im Monat trafen sich die Sammlerfreunde zum Tausch und Gespräch, zunächst im Gasthof zum ,,Goldenen Löwen“ am Markt und ab 1894 im Restaurant "Zur Post" in der Lorenzstraße 12. Herr Max starb 1919. |
Jeder kann sich vorstellen, dass in der Zeit der beiden Weltkriege der Verein zu sterben drohte, denn die Männer, die den Hauptteil der Mitglieder ausmachten, waren im Krieg. Aber er überlebte dank interessierter und aktiver Grimmaer Sammler. Zunächst übernahm 1919 Herr Dr. jur. M. Franz den Vorsitz, dann ab 1948 Herr H. Hadlich. Durch sie wurde das Vereinsleben neu belebt. Eine große Anzahl an Mitgliedern garantierte nicht nur einen Fortbestand sondern steht für eine sammlerorientierte Vereinsarbeit. Weitere Vorsitzende waren ab 1958 Herr Nötzoldt, ab 1975 Herr Tieme, ab 1980 Herr Schimmel und seit dem Jahr 2005 steht Herr Lehn an vorderster Stelle. | ||
In der Zeit der DDR gehörte die Arbeitsgemeinschaft Philatelie Grimma zum Kulturbund der DDR. Durch zahlreiche Ausstellungen und Werbeschauen im Kunsthaus am Markt (heutige Rathausgalerie), im Rathaussaal, im Kreiskulturhaus (stand in der Nähe der Pöppelmannbrücke) oder im Porzellanwerk Colditz war man mit großem Einsatz in der Öffentlichkeit bekannt. Höhepunkt in dieser Zeit war die 14. Lipsia Bezirksbriefmarkenausstellung im Kreiskulturhaus Grimma vom 22. bis 23. 10. 1983. Gern besuchte man die Ausstellungen der Arbeitsgemeinschaft Philatelie Grimma; das zeigen hohe Besucherzahlen. Sammler erfreuten sich an Sonderstempeln, -karten und – briefumschlägen, natürlich am Ausstellungs- führer oder an der Sonderpostbeförderung. | ||
Diese
geschah
zuweilen auf außergewöhnliche Art, z. B. mit einem sowjetischen
Hubschrauber oder mit der Postkutsche oder mit einem Postreiter.
Somit zähl- ten diese Veranstaltungen zu kulturellen Höhepunkten
der Region. Mit dem Ende der DDR war auch das Ende des Kulturbundes der DDR verbun- den. Auch wenn er als Kulturbund e. V. weiter bestand, schlossen sich Brief- markenvereine zum Landesverband Sächsischer Philatelistenvereine e.V. im BDPh e.V. zusammen. Dieser Landesverband wurde am 29. 9. 1990 in Leipzig ins Leben gerufen. Jetzt konnte man auch wieder seinen eigenen speziellen Namen tragen: Philatelistenverein Grimma 1887 e. V. In den letzten 22 Jahren fanden sieben kleinere und zehn größere Ausstellungen statt. Die letzte GRIBRIA (GRImmaer BRIefmarken Ausstellung), übrigens immer eine Kreisausstellung (heute Offene Ausstellung), fand im April 2012 statt.
Ein anderer Höhepunkt war schon im Jahr 2000: Die 800-Jahr-Feier der Stadt Grimma. Unter den vielen Aktionen anlässlich dieses Festes war auch unser Verein aktiv, mit einer Ausstellung, der GRIBRIA 2000. Außerdem gestaltete man den Festumzug mit zwei Bildern mit: zum einen „Sächsisches Postwesen“ mit Postläufer, Postillion, vierspänniger Postkutsche und einer Postmeilensäule und zum anderen „Vereine“, wobei ein Kremser mit Vereinsmitgliedern vertreten war. Zahlreiche Ereignisse wurden durch Sonderdrucke (Karten oder Kuverts) des Vereins begleitet: u. a. Ausstellungen, 450 Jahre St. Augustin im Jahr 2000, das Hochwasser 2002 sowie zu den Vereinsjubiläen. |
Bis heute erleben Sammlerfreunde zahlreiche Börsen und Tauschtage, Fachvorträge, Vereinstreffen (nicht nur für Vereinsmitglieder), Bildungsfahrten und gesellige Beisammensein. Es lohnt sich, mitzumachen und wertvolle Informationen zu bekommen oder einfach zusammen zu sitzen und zu erzählen: Wie war das denn früher? Hoffen wir, dass wir auch weiterhin mitgestalten und unser Wissen weitergeben können. |